"Nie überlegt, warum ich mir das eigentlich antu"

- hochgeladen von Christian Koranda
ENNS. "Bei meinem ersten Einsatz mit 16 Jahren, einem Verkehrsunfall in der Nähe meines Elternhauses, hab ich nur den Löscher und eine Lampe gehalten. Trotzdem hat sich dieses Erlebnis für immer eingeprägt", sagt Norbert Kneifel, langjähriges Mitglied und Gruppenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Enns. "Seither hat es keine Situation gegeben, wo ich mir gedacht hätte, 'warum tu ich mir das eigentlich an?'." Da alle seine Freunde Feuerwehrler waren, kam auch Kneifel als 12-Jähriger zur Feuerwehrjugend. Auch heute bedeutet ihm die Kameradschaft in der Feuerwehr viel. "Man kann sich hundertprozentig aufeinander verlassen." Um immer auf dem neuesten Wissensstand zu sein, halten die Ennser Feuerwehrler jeden Mittwoch, ab 17 Uhr Trainings- und Fortbildungseinheiten ab. Bei jährlich rund 450 Einsätzen der FF Enns besteht kaum die Gefahr, dass die ehrenamtlichen Retter aus der Übung kommen.
Koordination der Kräfte
Bei der Hochwasserkatastrophe Anfang Juni gingen Norbert Kneifel und seine Kollegen an ihre Leistungsgrenzen. "Am Hochwasser-Wochenende war ich mit meiner Frau unterwegs. Es war ein ganz ungutes Gefühl, noch nicht bei den Kameraden zu sein." Von Montag bis Samstag war Kneifel dann bis auf einige Nachtstunden im Dauereinsatz. Vor den Aufräumarbeiten, bei denen Kneifel in Enghagen bis zu 250 Hilfskräfte koordinierte, waren die Feuerwehrler tagelang in Zillen unterwegs. "Wenn wir mit der Zille zu den vom Wasser eingeschlossenen Häusern kamen und das Lächeln, die Dankbarkeit in den Augen sahen, dann war das schon ein besonderes Gefühl. Da weiß man dann, wofür man immer wieder trainiert hat."




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